In Deutschland hat jeder Arbeitnehmer ein Anrecht auf eine betriebliche Altersvorsorge. Das bedeutet allerdings nicht, dass jedes Unternehmen zur Zahlung einer Betriebsrente verpflichtet ist. Nicht das Unternehmen finanziert die Altersvorsorge, sondern die betriebliche Altersvorsorge wird in verschiedenen Varianten von externen Anbietern angeboten. Das Unternehmen ist dazu verpflichtet, dem Arbeitgeber mindestens einen Anbieter einer betrieblichen Altersvorsorge zu vermitteln.
Was genau ist eine betriebliche Altersvorsorge?
Eine Betriebsrente ist eine sogenannte „Direktzulage“ und wird meist nur von großen Firmen angeboten. Dabei finanziert das Unternehmen die Betriebsrente seiner Mitarbeiter aus eigenen Mitteln. Der Mitarbeiter erhält diese Zulagen zusätzlich zu seinem Gehalt oder Arbeitslohn. Eine betriebliche Altersvorsorge wird vom Arbeitnehmer selbst finanziert. Die Beiträge werden in der Regel vom Arbeitgeber direkt vom Bruttogehalt eingezahlt. Anbieter einer betrieblichen Altersvorsorge sind sogenannte Pensionsfonds, Pensionskassen, Unterstützungskassen oder große Versicherungen und Direktversicherungen.
Welche Vorteile hat eine betriebliche Altersvorsorge?
Die betrieblichen Altersvorsorge ist im Grunde nichts anderes als ein betrieblich organisierter Sparvertrag und funktioniert ähnlich wie eine private Altersvorsorge. Allerdings sind die Kosten für eine betriebliche Altersvorsorge meist niedriger und die Rendite höher. Ein ganz großes Plus dieser Art der Altersvorsorge ist die Unverfallbarkeit aller Anwartschaften. Das bedeutet, der Arbeitnehmer erhält seine Rente auch bei einem Arbeitsplatzwechsel. Bei einem Firmen- oder auch Branchenwechsel kann ein bestehender Vertrag zur betrieblichen Altersvorsorge weitergeführt werden. Bei Arbeitslosigkeit ist das bis dahin angesparte Kapital Hartz-IV-sicher und wird nicht von den Sozialämtern angetastet.
Wie wird bei der betrieblichen Altersvorsorge gespart?
Die Ansparung des Kapitals erfolgt bei der betrieblichen Altersvorsorge in Form einer sogenannten Entgeltumwandlung. Das bedeutet, ein Teil des Jahresgehaltes wird direkt vom Monatsgehalt oder auch vom Weihnachts- oder Urlaubsgeld und sonstigen Sonderzahlungen vom Arbeitgeber in die betriebliche Altersvorsorge eingezahlt. Da die Einzahlung direkt vom Bruttogehalt erfolgt, hat dies auch steuerliche Vorteile. Für bis Ende 2004 abgeschlossene Verträge sind bis zu 2640 Euro im Jahr steuer- und sozialabgabenfrei. Für ab 2005 abgeschlossene Verträge gelten kompliziertere Regelungen. Maximal 4450 Euro können steuerlich gefördert werden, allerdings fallen nach der neuen Regelung teilweise Sozialabgaben an. Daneben kann eine betriebliche Altersvorsorge auch als Riestervertrag bespart werden. Dann erfolgen die Spareinzahlungen allerdings aus dem Nettogehalt. Dafür kann die betriebliche Altersvorsorge bei der Steuererklärung geltend gemacht werden und es gibt die staatliche Riester-Förderung. Nachteilig sind jedoch die doppelten Krankenkassenbeiträge in der Ansparphase. Im Einzelfall muss jeder Arbeitnehmer genau abwägen, welche Ansparungsform die richtige ist.
Wie wird das Geld angelegt und wie wird die betriebliche Altersvorsorge ausgezahlt?
Die Anlage des angesparten Kapitals erfolgt in der Regel in der Form von Zinspapieren plus eines geringeren Anteils an Aktien. Die Anlage des angesparten Geldes ist für den Arbeitnehmer ohne Risiko und konkurssicher. Die Auszahlung zum Rentenbeginn kann ganz nach Wunsch in Form einer monatlichen Rente, in mehreren Teilsummen oder als Komplettsumme erfolgen.
Den richtigen Anbieter finden
Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, seinen Mitarbeitern mindestens einen Anbieter zur betriebliche Altersvorsorge zu vermitteln. Das heißt aber nicht, dass Sie sich als Arbeitnehmer nicht selbstständig um einen geeigneten Anbieter bemühen können. Auf unserem Vergleichsportal erhalten Sie wertvolle Tipps rund um die betriebliche Altersvorsorge und können selbstständig einen günstigen Anbieter mit guten Konditionen finden.